Unser Vorwärtsplatz von 1909 - 2000
1909 - 1910 Popsheide Hindenburgstraße - Vereinsstraße
dann Übergang 1910 Markenfortswiese - Gildehauserstraße
ab 1910 hinter Schüttmann Overdinkelstraße 8a
ab 2000 Sportpark Laubstiege
Vorwärtsplatz am 28. Juli 1929
(Foto Vorwärtsmitglied Erich Halbach sen.)
FC Schalke 04 vs. Sportclub Enschede 6:1
Einheitswertbescheid von 1935 - Wasch- und Umkleideraum
Das Spiel endete 8:2 für Fürth
Weitere Spiele aus 1931
01.11.1931 FC Schalke04 - Stadtmannschaft Gronau 7:0
Gronauer Stadtmannschaft von 1931
27.12.1931 Vienna Wien - Boys Enschede 2:0
Sportplatz Thiesheide von Viktoria 1924
zwischen 1924 und 1933. Links die Halle der Seilerei Thies
Vorwärtsplatz nach 40 Jahren 1949
Spiel gegen SG Gronau 1954
Fotos aus den sechziger Jahren
Plätze in den achtziger Jahren
Letzte Spiel im Jahre 2000
http://hwbgronau.de/60Jahre/Vorwaerts09.htm
http://hwbgronau.de/60Jahre/DerBauverein.htm
Sportpark Laubstiege
Die Entstehungsgeschichte
Die Geschichte der Plätze
Zum dritten Mal in der über 90jährigen Vereinsgeschichte (kurzfristige Ausweichplätze wie
Markenforts Kamp, Deldensenior oder Stadtpark wegen Kriegs- oder Renovierungszeiten
ausgelassen) erhält die Fußballabteilung des SV Vorwärts 09 ein neues Sportgelände und
damit auch erstmals eine Heimstätte für den Gesamtverein. Neben den fußballspezifischen
Plätzen und Räumen, stehen ein Geschäftszimmer, ein Archivraum, Mannschaftsräume so-
wie ein großer Jugend- und Versammlungsraum mit Cafeteria zur Verfügung.
Die Geschichte besagt, daß bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung, der Platz Popp's-
Heide (heute Hindenburgstraße) verlassen werden musste, weil das Gelände als Garten-
land ausgewiesen wurde. Vorwärts zog zum Markenforts Kamp, an der Gildehauer Straße.
1910 stellte der Gronauer Landbesitzer Friedrich Wilderink dem Verein ein Gelände hinter
der Gastwirtschaft Schüttmann zur Verfügung (Gildehauser Straße Ecke Overdinkelstraße
heute) zur Verfügung. Durch viele Baumaßnahmen und Änderungen konnte der Vorwärts-
platz immer wieder den Anforderungen der Zeit angepasst werden. Weitere fällige Re-
novierungen in den neunziger Jahren (Ausbesserung des Rasenspielfeldes, Umwand-
lung des Ascheplatzes in einen Kunstrasen, Pflasterung des unteren Zuschauerranges,
Geschäftstellenerweiterung, neue Ballfänge, ect.) wurden von der Bezirksregierung mit
hohen, fast unerfüllbaren Auflagen versehen, was finanziell und auch in der Sache (Lärm-
schutzwall) nicht zu vertreten war. Dieses führte zu einem Umdenken, um unserer Jugend
für die heutige Zeit und zukunftsweisend, eine angemessene Sportanlage zur Verfügung
zu stellen. Die Geburtsstunde für den Wechsel zur Laubstiege, die den Anlass
für die einmalig schnelle Umsetzungsaktion gab, war der 25. März 1998. Kurz nach 8 Uhr
trafen im WZG Gebäude, Fabrikstraße 3, der 1. Beigeordnete der Stadt Gronau, Bernd
Gooßens, gleichzeitig Geschäftsführer der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft
Chance mbH und Hans Werner Bartsch, Personaldisponent der Chance sowie stellvertr.
Vorsitzender und Fußballabteilungsleiter, in den Geschäftsräumen der Chance GmbH zu-
sammen. Herr Bernd Gooßens, auch Sportdezernent der Stadt, erläuterte Bartsch, daß ein
Beschluß des Rates aus 1995 für die Freisportanlage Laubstiege in den nächsten Wochen
umgesetzt würde. Die Vorlagen an alle Mitglieder des Ausschusses für Sport und Erholung
sowie den Parteien, sind bereits zugestellt. Der jetzige Sportplatz (Kampfbahn B) wird eine
Toilettenanlage, einen Putz- und Lagerraum sowie einen multifunktionalen Raum erhalten.
Daneben wird der Turnverein Gronau ein eigenes Vereinsheim mit Tanzsportanlage errich-
ten und eine neue Bogenschützenanlage wird erstellt.
Der Vorbescheid über die Fördermittel der Bezirksregierung liegt seit dem 04.03.98 vor.
Dieses zur Kenntnis nehmend, was Fußballabteilungsleiter Bartsch nicht bekannt war,
verließ er den Raum, als dann der alles entscheidende Satz von Bernd Gooßens viel: „Vor-
wärts will ja nicht zur Laubstiege wechseln!“
Jetzt wollte unser stellvertretende Vorsitzende mehr wissen und kehrte an den Gesprächs-
tisch zurück. Nach ca. 40 Minuten erkannte Bartsch die einmalige Chance, dass in letzter
Minute noch Änderungen an dem Projekt Freisportanlage Laubstiege möglich waren und
die Gegenwart wie Zukunft des SV Vorwärts neu gestaltet werden kann. Um diese wohl
einmalige Chance für den Verein wahr zu nehmen, galt es kurzfristig eine vereinsinterne
Aufklärung (Information) zu schaffen, denn nur mit Zustimmung von Vorstand, Ältestenrat,
Fußballausschuss und den anderen Abteilungen war ein Umzug realistisch. Der erste
Schritt war die telefonische Unterrichtung des 1.Vorsitzenden , der dann eine Vorstands-
sitzung einberief. Ab dem 25. März 98 ging es dann Schlag auf Schlag: 26.03.98 > Bereits
einen Tag später treffen B. Gooßens und H. W. Bartsch erneut zusammen, wobei der Fuß-
ballabteilungsleiter die Wünsche als Fußballer einbrachte, die einen Platzwechsel möglich
machen können. 29.3.98 > Der geschäftsführende Vorwärts-Vorstand mit (Leo Barenbrock
verhindert) Hans W. Bartsch, Gertrud Meyer, Gerd Engbrink und Johannes Hagelskamp trifft
in der Geschäftsstelle am Vorwärts-Platz zusammen. Bartsch legte ein Arbeitspapier vor,
das folgende Vorschläge enthielt: Der Vorstand möge den Wechsel zur Laubstiege be-
schließen. Voraussetzung sind die Erfüllung unserer Wünsche.
Sofortige Verständigung und Einberufung des Gesamtvorstandes, des Ältestenrates, des
Fußballausschußes und Mitteilung an die Aktiven. Danach eine sofortige schriftliche Mittei-
lung an den Sportdezernenten, sowie eine Pressemitteilung durch den 1. Vorsitzenden und
Fußballabteilungsleiter. Wir dürfen nicht durch langes Zögern Gerede aufkommen lassen
und aus einer guten Sache negative Schlagzeilen produzieren. Weiter gab Bartsch eine
Erklärung seiner Meinung in dieser Angelegenheit ab: Wir haben jahrelang mit hohen
Schulden und nur mit Hoffnung auf bessere Zeiten - wegen der finanziellen und sportlichen
Defizite - arbeiten müssen. Wir stehen im Fußball sportlich nur im Mittelmaß, aber heute
kann ich sagen, unsere Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit nie aufzugeben, alles hat sich
gelohnt, wenn wir dieses Projekt verwirklicht bekommen. Dieses sind historische Wochen
für unseren Sportverein, die nicht nur wegen dem Millionen großen Vorhaben, der absolute
Höhepunkt in der von uns geführten Vereinsgeschichte darstellt!Über diese neue Perspek-
tive, in mitten des Gronauer Sportzentrums, der Jugend unserer Stadt (Realschule, Gym-
nasium, Hauptschule, Sporthallen, Hallenbad) zu sein, sehe ich eine große Herausforde-
rung und Aufgabe für unseren Verein, auch in Zukunft wieder sportlich eine Spitzenstellung
einzunehmen, wenn wir die Vorgaben erfüllen! Der schwächste Verein vom finanziellen Po-
tential, der Verein mit der früher geringsten Wirtschaftsunterstützung, bekommt die größte,
Standort mäßig günstig gelegene Sportstätte. Wir haben uns bereits durch Urenco in der
Wirtschaftsunterstützung verändert und werden die neue Herausforderung aktiv annehmen!
Mit uns sollte spätestens jetzt jeder rechnen und wissen, dass wir ein verlässlicher Partner
sind. Es ist für uns Neubeginn, Fortsetzung und Zukunft unserer bisherigen Arbeit zu gleich!
Als Fußballer ist mir bewusst, daß wir als Einzelabteilung diese Chance der Zukunftssiche-
rung unserer Sportart nie in diesem Maße erhalten hätten und spätestens jetzt müsste der
letzte Unverbesserliche gegen einen Großverein, die Strategie in der Vereinsgestaltung
von unserem Ehrenvorsitzenden Gerhard Kemper, begriffen haben! Wir sollten diese Lehre
aufnehmen und es ist mehr als eine Herausforderung, ja, ich sehe hier Möglichkeiten den
Sport in Gronau durch Konzentrierung zu verändern und positiv zu beeinflussen. Die Bedin-
gungen sind gegeben! Unser Verein sollte zu jedem Gespräch ohne Vorbedingungen zur
Verfügung stehen. Dieses ist bei der Verwirklichung des Projektes auch eine Verpflichtung
und unser Dankeschön an die Stadt Gronau. Ob uns die Zeit der Initiative hierfür gegeben
ist, ohne eigene Nachteile zu erlangen, muss die Zukunft zeigen. Zum Schluss der Sitzung
stimmte der Vorstand einstimmig für den Wechsel zur Laubstiege. 30.03.98 >Es findet ein
weiteres Gespräch bei Herrn Gooßens im Rathaus statt. Am selben Tag tritt am Abend im
Vereinslokal der erweiterte Fußballausschuss mit Alfons Kemper, Günter Hohensee, Mi-
chael Surek, Klaus Hörsken, Uwe Agsten, Stefan Reer, Hansjoachim Maier, Heinz Pasch,
Thomas Möller, Rüdiger Kristler, Klaus Golembiewski und Hans Werner Bartsch (Manfred
Bork war erkrankt) zusammen. Auch hier gab es ein Mehrheitsvotum für die Laubstiege.
31.03.98 > Die Einladungen für die Ältestenratssitzung am 06.04. werden verschickt.
01.04.98 > Es kommt zu einem weiteren Gespräch zwischen B. Gooßens und Hans W.
Bartsch. Der Sportdezernent erklärt, dass durch die neue Situation die Anträge an die Be-
zirksregierung neu gestellt wurden, um die Veränderungen an der Laubstiege umzusetzen.
Für den 28.04.98 ist der Sportausschuss einberufen, einziges Thema, der Wechsel von
Vorwärts zur Laubstiege. Alle Informationen hierüber sind an die Parteien gegangen, der
Rat der Stadt Gronau wird am 13. Mai 98 entscheiden. 06.04.98 > Im Vereinslokal findet
die Versammlung des Vorstandes und Ältestenrates statt. Nach langen Debatten spricht
sich die Mehrheit für den Wechsel aus. 07.4.98 >Am Tag der schriftlichen Zusage unseres
Vereins wird im Rathaus die Baumaßnahme mit den Vertretern des Turnvereins und den
Gronauer Sportschützen besprochen. 10.04.98 > H.W. Bartsch trifft sich mit der Vorsitzen-
den des TV Gronau, Frau Zwicker-Sontow im Beisein des Ehegatten Gerhard Zwicker in
dessen Haus zu einem zweistündigen Gespräch. 16.4.98 > Im Rathaus kommen mit Herrn
Gooßens die zuständigen Vertreter der Verwaltung, des Turnvereins, der Sportschützen,
des Stadtverband für Leibesübungen und unseres Vereins zusammen. 20.4.98 > Gleiches
Gremium trifft sich erneut im Rathaus.
Am Abend ist unsere Vereinsdelegation im CDU-Treff eingeladen, wo auch Bürgermeister
Gleis-Preister anwesend ist. Einige Tage später haben wir ein Gespräch im SPD-Bürger
büro. Alle Gesprächspartner begrüßen den Vereinsbeschluß zum Wechsel und sagen ihre
Unterstützung zu. Jetzt beginnt die Phase der Planung, in der es noch zu vielen Gesprächen
im Detail kommt.
13.05.98 > Der Rat der Stadt Gronau kommt zusammen und beschließt folgendes:
Auszug
Aus dem Entwurf der Niederschrift (öffentlicher Teil)
der 37. Sitzung des Rates am 13.05.1998
Beschluß:
Abstimmungsergebnis: Einstimmig, 0 Enthaltungen
Der Rat beschließt, die Freisportanlage „Laubstiege“ in mehreren Bauabschnitten zu vervollständigen, wenn die
Hoch und Tiefbaumaßnahmen durch den Einsatz von arbeitslosen Langzeitarbeitslosen und Jugendlichen, vom
Arbeitsamt und Kreissozialamt sowie vom Land NRW mit Landeszuwendungen gefördert werden. Im einzelnen
sind folgende Maßnahmen unter Berücksichtigung der vorgenannten Auflagen vorzubereiten und durchzuführen:
Errichtung:
- eines Trainingsplatzes mit Kunstrasenbelag und mit einer Trainingsbeleuchtungsanlage (Großspielfeld
72x109m) - eines zentral gelegenen Vereinsheimes/Umkleidegebäu-des sowie einer Platzwartwohnung
mit Unterbringung der Räumlichkeiten des Turnvereins Gronau 1887 e.V. (TV), der Gronauer Sportschützen
und des Sportvereins Vorwärts Gronau. Das Raumprogramm, besonders die Anzahl der Dusch- und
Umkleideräume, ist einvernehmlich mit den nutzenden Sportvereinen zu konkretisieren.
Nach Fertigstellung des Gebäudes ist eine Eigentumsübertragung für den TV unter Ausgleich der ungedeckten
Kosten einvernehmlich vorzunehmen:
- Eine Schulsportfreianlage (Detmolder Modell ohne 4bahnige Kurzsprintstrecke
- Eines Rasenspielfeldes als Großspielfeld nach Din 18035
- Eines Großspielfeldes als Gymnastikwiese und ggf. eines Jugendspielfeldes
- Einer Trainingsbeleuchtungsanlage für die ganzjährige leichtathletische Nutzung der Kampfbahn „Typ B“
- Einer Schießsportanlage
und
- Eines Schlechtwetterschutzes zwischen den beiden Großspielfeldern zu vervollständigen.
Die Verwaltung wird beauftragt, umgehend die Zuschussanträge vorzubereiten und Landeszuwendungen,
Zuschüsse und Darlehen der Arbeitsverwaltung und des Fußball- und Leichtathletikverbandes NRW sowie eine
Kostenübernahme des Kreises Borken für den Einsatz von Sozialhilfeempfängern zu beantragen. Außerdem
hat die Verwaltung die förderungsunschädliche Abhängigkeit der Sportanlage „Overdinkelstraße“ nach
Fertigstellung der v.g. Baumaßnahme bei der Bezirksregierung Münster je nach Notwendigkeit zu
beantragen. Für die aufzugebenden drei Tennisfelder ist von der Stadt Ersatz zu schaffen. Die Verwaltung
hat zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen unter Berücksichtigung von Immissionen am
Dreiländersee die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die neuen Tennisfelder geschaffen werden können.
Jetzt begann die „Maschinerie“ zu arbeiten, neue befristete Stellen wurden im Rathaus
geschaffen und der Einsatz von langzeitarbeitslosen Arbeitslosen, Jugendlichen
und Sozialhilfeempfängern wurde vorbereitet. In dieser Zeit gab es auch für uns
Vereinsvertreter von Vorwärts etwas Zeit zum Luft holen, denn mit dem Beginn der
Baumaßnahmen im April 1999 (Grundsteinlegung) geht es in die entscheidende Phase.
Hans Werner Bartsch (März 2005)
Ab April 1999
Grundsteinlegung
Rohbau Vereinsheim
Vorderansicht Vereinsheim
Rückansichten vom Vereinsheim
Rampe für Rollstuhlfahrer zur Cafeteria
und den Behindertentoiletten.
Spielszenen
Kampfbahn B mit Flutlicht
Kunstrasenplatz mit Flutlicht
LUFTBILD 2005
UNSERE SPORTANLAGE
Sportpark Laubstiege
05. Oktober 2007
Haupteingang
Ehrenmal - Spielplatz
Umkleidegebäude
Jugendraum
Hauptplatz
Kampfbahn B
Kunstrasen
Gymnastikwiese
Minikicker-Platz
Kleinspielfeld